Tag 74: Douékoué – Daflao 113 km

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Mal wieder begann der Tag früh mit der Flucht von unserem überteuerten Schlafplatz. Der erste Stopp war eine Bäckerei, bei der Paul versuchte für alle Pain au chocolat und Baguette zu kaufen, jedoch musste er sich dabei erstmal in einer riesigen Traube aus Menschen behaupten und seinen Schein im genau richtigen Moment vorstrecken, sodass ihn die Verkäuferin dran nehmen würde. Nach einiger Zeit gelang es ihm tatsächlich und so konnten wir uns erst einmal stärken bevor wieder eine über 100 km lange Etappe vor uns lag. Während der Fahrt begleiteten uns die Feierlichkeiten des Opferfests, die Leute waren festlich gekleidet, vor jedem Haus wurden Ziegen geschlachtet und es wurde gebetet. Sonst verlief der Tag, begleitet von schöner Szenerie, recht ereignislos, zumindest bis zu einem Polizeistopp, bei dem die Polizisten unsere Taschen nach Drogen durchsuchten und unsere mitgeführten Medikamente sehen wollten. Die von Johannes benötigten Medikamente wurden als hochgradig illegal deklariert und beschlagnahmt, obwohl Rezept, Beipackzettel und Originalverpackungen natürlich vorhanden waren. Daraufhin wurde Johannes erst einmal vom zuständigen “big offica” eine gemäßigte Gefängnisstrafe von 25 Jahren angedroht und die Wichtigkeit der eigenen Person stark betont. Also war der einzige Ausweg bei der Botschaft anzurufen und nachzufragen was zu tun ist. Dumm nur, dass heute Feiertag war und die angegebene Notfallnummer nicht vergeben war. Als wir dann aber beim auswärtigen Amt durchklingelten hatten die Zahnrädchen im Kopf des “Big Officas” endlich genug gerattert um zu erkennen, dass wir ihm wohl kein Geld geben würden, was das eigentliche Ziel des Ganzen war. Ende des Lieds: Die Polizisten bekamen Angst und baten uns sie bitte nirgendwo zu melden. Daraufhin gaben wir noch ein freundliches verbales Feedback und fuhren davon. Immerhin bekamen wir ja die meisten Medikamente wieder. Das Einzige, was verloren ging, waren also einige Zinktabletten und eine Packung Malaria Prophylaxe die uns die Polizisten gestohlen hatten. Da wir außerdem durch diese ganze Aktion viel Zeit verloren hatten, erreichten wir unser eigentliches Tagesziel nicht mehr und blieben stattdessen in der nächst größeren Stadt, Daloa, um dort die Nacht zu verbringen. In diesem Sinne frohen 13.12. und bis zum nächsten Blog 🙂

Ein Kakaobaum. Die Elfenbeinküste ist mit Abstand der größte Kakaoproduzent der Welt. Die Schokolade in den Supermärkten kommt aber auch hier aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz.

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