Wie üblich begann der Tag früh. Wir bauten unsere Zelte neben der Tankstelle, an der wir übernachtet hatten, ab. Der Tankwart pirschte währenddessen schon ungeduldig hin und her, denn er wartete auf seinen wohlverdienten Lohn. Den gaben wir ihm auch gerne, denn er hatte uns die ganze Nacht durch, wie ein Löwe vor Horden von Banditen und Ganoven verteidigt. Dann begaben wir uns auf den Weg und nach kurzer Fahrt erreichten wir die guineanisch-ivorische Grenze. Auf iOverlander hatten wir bereits vorher gelesen, dass der Beamte auf guineanischer Seite, kaum einen Schnellschreibwettbewerb gewinnen würde, selbst wenn er dabei der einzige Teilnehmer wäre und somit waren wir darauf eingestellt, dass unsere Daten in gemächlicher Geschwindigkeit in das Ausreisebuch eingetragen wurden. Irgendwann war auch das geschafft und wir begaben uns Richtung ivorische Grenze. Dort wurden wir dann freudig empfangen und waren überrascht davon, dass einige der Beamten ein wenig Deutsch sprechen konnten, denn sie hatten Deutsch in der Schule gelernt. Einer der Grenzbeamten begann sogar Bruder Jakob anzustimmen, während wir mit seinen Kollegen Ananas aßen. Johannes knüpfte noch einige Verbindungen über Fußball, da Salomon Kalou, der lange bei Hertha spielte, in der Elfenbeinküste, als einer der erfolgreichsten und beliebtesten Spieler des Landes gilt. Die Qualität der Straße, seit langem mal wieder einen Supermarkt zu sehen und der Fakt, dass es in Danané, der Stadt, in der wir nach unserem Grenzübertritt ein Hotel suchten, rund um die Uhr Strom gab, waren klare Indikatoren dafür, dass es der Elfenbeinküste und seinen Einwohnern wirtschaftlich besser geht, als seinem nordwestlichen Nachbarn Guinea. Wir nahmen dieses Plus an Komfort und Luxus, nach 2 Wochen in Guinea, gerne an und freuten uns vor allem darüber, dass wir seit langer Zeit mal wieder Wäsche in einer Waschmaschine waschen konnten und somit Aussicht auf halbwegs saubere Klamotten hatten.


