Tag 56: Gandembel – Kalounka 56 km

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Heute wurden wir wie in den letzten Tagen üblich vom Krähen der Hähne geweckt. Wir mussten leider eine Einladung zum Reis Essen ablehnen, da wir den Grenzübertritt nach Guinea, eine Fährfahrt und circa 100 Kilometer Fahrt nach Boké vor uns hatten, weil dies die einzige Stadt in irgendwie erreichbarer Umgebung war, wo wir eine Dusche und eine SIM-Karte in Aussicht hatten, um vermelden zu können, dass wir noch leben. Die Fahrt Richtung Grenze verlief auf einem Weg, für den Mountainbike-Liebhaber*innen in Deutschland sicher einiges bereit wären zu blechen, um diesen fahren zu dürfen. Die lokale Bevölkerung jedoch würde wahrscheinlich eher dafür zahlen, dass es hier endlich eine befahrbare Straße geben würde, denn mit dem Auto gab es hier auf jeden Fall kein Durchkommen. Die ersten Probleme traten für uns dann jedoch bereits nach ein paar Kilometern am 2. Militärcheckpoint in Guinea auf. Die Beamten wollten ein paar Bonuszahlungen, die wir nicht bereit waren zu zahlen. Daraufhin begann eine lange Verhandlung, die darin endete, dass wir nicht zahlten und weiterfuhren. Bei der Fähre angekommen wurden wir jedoch nicht mitgenommen, da die Leute vom Militär den Jungen der das Boot fuhr, angewiesen hatten, uns nicht mitzunehmen. Also lief Jonas noch einmal zurück zum Checkpoint und als alles verhandeln nichts nützte, bezahlte er letztendlich die “Servicegebühr”. Als wir dann nach einigen Stunden und erst wenigen gefahrenen Kilometern den Fluss per Fähre überquert hatten, dachten wir, dass es nun endlich losgehen kann und machten uns, ebenfalls auf einer abenteuerlichen Sandpiste, auf den Weg Richtung Boké. Dann jedoch fiel auf, dass Johannes Handy immer noch im Besitz des Soldaten am Militärcheckpoint war, was eine Odyssee aus wilden Motorradfahrten, einer Prügelei zwischen mehreren Locals, zwei weiteren Fährfahrten, einigen Diskussionen, Bestechung eines Polizeibeamten mit Hilfe von Zwieback, exorbitanten Zahlungsforderungen und Erkenntnisgewinn über die Verwandschaft einiger Bewohner zu verschiedenen Guineanischen Fußballprofis zur Folge hatte. Am Ende hatte Johannes zwar sein Handy wieder, jedoch hatten wir auch mehrere Stunden Zeit verloren. Somit war Boké zu erreichen aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit nicht mehr realistisch. Also fuhren wir noch ein Stück auf mittelmäßiger Straße und schlugen dann unser Lager in einem kleinen Dorf neben der Straße auf. Immerhin war die Szenerie sehr schön und das Brunnenwasser trinkbar.

Hier wird im Grenzort Palmöl hergestellt.

Kein Imbiss in Westafrika kommt ohne Mayonnaise Bottich aus.

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