Wer von Marokko aus gen Süden fahren will, muss natürlich erstmal dort sein. So weit so gut. Für uns beginnt die Anreise Samstag um 4:00 im tiefsten Südwestdeutschland. Von dort aus fahren uns Jonas Eltern nach Genau (Vielen vielen Dank dafür!). Nach einigen Anlaufschwierigkeiten finden wir dann auch den richtigen Hafeneingang und können mit dem Einschiffen beginnen. Den Securitycheck überstehen wir mit Ausnahme von Jonas Opinel relativ verlustfrei und dem Betreten der Fähre steht nichts mehr im Wege. Dachten wir zumindest, wir haben in aller Eile nämlich den Check-in vergessen. Während Teo und Jonas den Check-in nachholen schließt Johannes neue Kontakte an unseren Fahrrädern. Zum einen Simon, Teil der Hafensecurity, mit dem Johannes die Liebe zu sportlich zweitklassigen Fußballvereinen teilt, sowie Banda, einem Senegalesen der von Marokko mit seinem Auto zu seiner Familie fährt und uns erstmal nach Hause einlädt.
Zwei Stunden vor Abfahrt sind wir dann auf dem Schiff, wo die Fahrräder äußerst professionell und sicher mit einigen Seilen verankert werden. Unser Schiff, die Excelsior, ist mit 200 Metern und 2000 Passagieren ein ziemlich großer Brocken, an Bord befinden sich aber wohl eher 300 Leute. Früher war die Ausstattung sicher mal modern und luxuriös, inzwischen scheint sie aber Arg in die Jahre gekommen. Ein Großteil der Toiletten ist entweder grundsätzlich abgeschlossen oder lässt sich gar nicht erst abschließen. Zigarettenstummel in der Schüssel komplementieren das Gesamtbild hervorragend. Da wir keine Kabine gebucht haben machen wir uns erstmal auf die Suche nach einem geeignetem Platz für die nächsten 50 Stunden Fahrt. Fündig werden wir in einer Sofaecke im alten Theater. Bei mehr als zwei Tagen Fahrt wird es schnell langweilig, Johannes und Jonas finden aber schnell einen Weg Schabernack zu treiben. Die Bestellterminals sind nicht sonderlich sicher konzipiert, weswegen wir umgehend mit Paint neue Hintergründe für das Terminal gestalten. Ansonsten bestand die Fahrtzeit aus Schlafen, essen und Fußball schauen.
Montag gegen 18 Uhr erreicht unser Schiff dann Tanger. Im Fahrzeugdeck bricht sofort Chaos aus, nach über zwei Tagen Fahrt geht es plötzlich um jede Sekunde und ein Hupkonzert ertönt während wir daneben unsere Fahrradtaschen montieren. Nach einem kurzen Besuch beim Zoll verlassen wir das Hafengelände und fahren in Richtung Hotel. Nach einer kurzen Etappe auf der örtlichen Autobahn werden wir mit einer traumhaften Straße entlang der Mittelmeerküste belohnt.
Angekommen an der Unterkunft machen wir uns erstmal an die Nahrungsbeschaffung, in dem kleinen Dorf in dem wir schlafen hat aber fast alles zu. Die Ausnahme ist ein kleines Cafe, in dem wir auf Harira (Suppe), Brot und Schokocroissants eingeladen werden, inklusive Public Viewing des Spitzenspiels England gegen Lettland. Damit endet dann auch der letzte Tag der Anreise, bevor morgen, wenn denn auch die Gesundheit der leicht kränkelnden Gruppe mitspielt, der erste richtige Etappe beginnt.












