Tag 29: Nouadhibou – Choum 530+ km Zug

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Wie im vorherigen Blog bereits erwähnt, ist der Eisenerzzug ein markantes Symbol Mauretaniens (ist auch auf dem 1000er Schein der Landeswährung abgebildet). Mit bis zu 2.5 km Länge ist er einer der längsten Züge der Welt. Auf seinen über 200 Wagons wird Eisenerz aus Zouérat in die Hafenstadt Nouadhibou gebracht, wodurch Mauretanien die Hälfte seiner Exporte erwirtschaftet. Mangels Straße zwischen Nouadhibou und dem mauretanischen Inland fungiert der Zug allerdings auch als Transportmittel für Einheimische, sowie seit einigen Jahren zunehmend für abenteuerlustige Touristen. Letztere Definition erfüllen wir, weswegen wir natürlich auch mit dem Zug fahren müssen. Zunächst gehen wir aber einkaufen und besichtigen den Fischerhafen Nouadhibous. Gegen 13 Uhr fahren wir zur Zugstation nördlich der Stadt. Mit von der Partie ist auch Iris, eine Backpackerin die wir in unserer Unterkunft kennengelernt haben. Der Zug hat keine klare Abfahrtszeit, weswegen wir an der Station warten und Reis und Snacks essen. Um 18 Uhr heißt es dann das der Zug gleich kommt, weswegen wir uns in Bewegung setzen. Da der Zug Eisenerz transportiert ist er nämlich nicht normal bereisbar (abgesehen von einem Passagierwagen in den man wohl keine Fahrräder mitnehmen kann). Dementsprechend hievt man einfach sein Gepäck in einen der leeren Wagons während der Zug für einige Minuten stoppt. Um 18 Uhr ist aber noch immer kein Zug da, stattdessen soll er nun gegen 20 Uhr kommen. Wir bleiben mit unseren Rädern und Gepäck an Ort und Stelle und genießen den Sonnenuntergang mit ein paar Sandwiches. Gegen 19:15 kommt dann der Zug in Sicht. Nach einigen Kilometern Bremsweg kommt der Zug zum Stehen und wir können mit dem beladen anfangen, was wir innerhalb von etwa 3 Minuten schaffen. Übrig bleibt noch eine inoffizielle Fahrtgebühr an den örtlichen Polizisten, da Touristen eigentlich nicht mehr auf dem Zug fahren sollen. Einige Minuten später setzt sich der Zug wieder in Bewegung Richtung Osten. Auf dem Zug ist es ziemlich staubig, weswegen wir uns Tücher und Masken geholt haben, um uns zu schützen. Damit wir die mehrstündige Fahrt nicht stehen müssen haben wir uns zudem eine Decke und zwei kleine Matratzen geholt, auf denen wir es uns gemütlich machen. Um 5:30 erreichen wir Choum, ein kleines Dorf an dem der Zug routinemäßig hält. Dort laden wir schnell aus, wobei sich Iris sofort ein Taxi nach Atar nimmt, während wir erstmal in eine Herberge schieben, um uns den Staub abzuwaschen und etwas Ruhe zu bekommen. Damit endet dann dieser etwas längere Tag um 6:30.

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